Durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des CERSS Kompetenzzentrums Bahnsicherungstechnik wurde ein Fachbeitrag für die Juni-Ausgabe von SIGNAL+DRAHT verfasst.

Unter der Überschrift „Analyse des dänischen ETCS-Regelwerks – Chance einer generischen Fahrdienstvorschrift“ werden ausgewählte Erkenntnisse aus einer tiefgehenden Untersuchung der dänischen ETCS-Fahrdienstvorschrift Operational rules for fjernbane erläutert. Vor dem Hintergrund der flächendeckenden Inbetriebnahme von ETCS Level 2 ohne Signale und digitaler Stellwerkstechnik in Deutschland – bekannt unter dem Programm „Digitale Schiene Deutschland“ – erörtern die Autoren Jan Lübs, Dr. Daria Menzel und Martin Sommer in ihrem Beitrag die Fragestellung, inwiefern das dänische ETCS-Regelwerk als Vorbild für eine innovative Fahrdienstvorschrift in Deutschland dienen kann.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Anteil generischer betrieblicher Regeln in Dänemark, die unabhängig der zugrundeliegenden Sicherungstechnik gelten und damit in besonderem Maße als Blaupause und Standard eines europaweit geltenden Betriebsregelwerks dienen könnten. Eingang gefunden haben dabei auch grundsätzliche Fragen innovativer Betriebsphilosophien, wie den Verzicht auf die Trennung zwischen Bahnhof und freier Strecke sowie der Neudefinition von Zug- und Rangierfahrten. Flankiert werden die Betrachtungen um Überlegungen die Nichtbundeseigenen Eisenbahnen und Nebenbahnen betreffend, für die langfristig keine Ausrüstung mit vollumfänglichem Level 2 ohne Signale erwartet wird, dennoch ein harmonisierter Betrieb innerhalb Deutschlands von besonderem Interesse ist.