Inspektionsstelle

Inspektionsstelle CKBIS

Innerhalb der CERSS Kompetenzzentrum Bahnsicherungstechnik GmbH besteht als Organisationseinheit die Inspektionsstelle CKBIS gemäß Anhang II der CSM-VO (EU) 402/2013 und Norm DIN EN ISO/IEC 17020. Sie ist als Inspektionsstelle vom Typ C aufgebaut und führt Inspektionen von Systemen und Komponenten der Bahnsicherungstechnik und anderen Techniksystemen mit vergleichbaren sicherheitlichen Aufgaben durch.

Die Inspektionstätigkeiten beziehen sich hauptsächlich auf technische Entwicklungen, Sicherheits- und Funktionsnachweise, Planprüfungen, Zertifizierungen sowie Unfallereignisse. Dementsprechend werden Gutachten und Prüfberichte erstellt.

Die Inspektionsstelle CKBIS wurde vom Eisenbahn-Bundesamt als unabhängige Bewertungsstelle anerkannt und im Register der Bewertungsstellen eingetragen.

Unabhängige Bewertungsstelle

Prüfung von Sicherheits- und Funktionsnachweisen

Plan- und Abnahmeprüfungen

Unfallgutachten

Zertifizierungen

Aufgabe

Die Durchführungsverordnung (EU) 402/2013 definiert ein Risikomanagementverfahren zur Bewertung der Auswirkungen von Änderungen auf das Sicherheitsniveau des Eisenbahnsystems.

Ziel dieser Verordnung ist es, mithilfe von gemeinsamen Sicherheitsmethoden (Common Safety Methods – CSM) das Vorgehen zur Beurteilung von Risiken im Bahnsystem allgemeingültig festzulegen und u. a. bei der Ermittlung von Auswirkungen auf das Sicherheitsniveau des Eisenbahnsystems verbindlich anzuwenden.

Bei signifikanten Änderungen führt eine anerkannte Bewertungsstelle eine Prüfung des dargelegten Risikomanagementverfahrens und seiner Ergebnisse durch.

Lösung

Die Aufgabe der Bewertungsstelle besteht darin, eine unabhängige Bewertung der Eignung sowohl der Anwendung des in Anhang I der CSM-VO (VO (EU) 402/2013) dargelegten Risikomanagementverfahrens als auch seiner Ergebnisse durchzuführen.

Im Rahmen der unabhängigen Bewertung werden die vorgelegten Dokumente zum Nachweis des Risikomanagementverfahrens auf Vollständigkeit und Konformität zur CSM-VO geprüft. Des Weiteren werden die Verfahren, die für das Sicherheits- und Qualitätsmanagement der signifikanten Änderung angewandt werden, evaluiert.

Das Ergebnis einer unabhängigen Bewertung ist stets ein Sicherheitsbewertungsbericht.

Unsere Kompetenz

Die Inspektionsstelle CKBIS ist gemäß § 5 Abs. 1d
Nr. 2 Allgemeines Eisenbahngesetz für folgende Tätigkeitsgebiete anerkannt:

  • Zugsteuerung, Zugsicherung, Signalgebung
  • Betrieb.

 

Aufgabe

Änderungen, Neuentwicklungen und Umbauten in sicherungstechnischen Anlagen erfordern eine nachvollziehbare Beurteilung hinsichtlich der korrekten Funktionsweise.

Systemkomponenten der Leit- und Sicherungstechnik unterliegen anspruchsvollen Entwicklungs- und Anwendungsbedingungen. Die Aufrechterhaltung bestehender Technologien bedarf immer wieder einer Anpassung an veränderte Verhältnisse. Hierfür sind Nachweise des korrekten und sicheren Betriebs der sicherungstechnischen Anlage notwendig.

Lösung

Die Inspektionstätigkeiten umfassen alle Stufen des RAMS-Lebenszyklus gemäß DIN EN 50126.

Das Spektrum der Inspektionsobjekte ist weit gefächert und bezieht sich vor allem auf Stellwerkstechniken (auch Alttechniken) und deren Komponenten, Bahnübergänge und Bahnübergangssicherungsanlagen, Zugbeeinflussungssysteme wie ETCS und andere.

Sicherheitsanalysen nach Mü 8004 werden gleichermaßen evaluiert.

Weiterhin kann eine Überprüfung der durchgeführten Sicherheitsanalysen und deren -nachweise erfolgen.

Unsere Kompetenz

Die Inspektoren der Inspektionsstelle CKBIS verfügen über eine langjährige und tiefgreifende Expertise zu Komponenten der Leit- und Sicherungstechnik und speziell zum methodischen Vorgehen bei Sicherheits- und Funktionsnachweisen.

Die sachverständigen Tätigkeiten werden vom Eisenbahn-Bundesamt, den Landesbevollmächtigten für Bahnaufsicht, sowie von Technischen Aufsichtsbehörden und Gerichten im In- und Ausland anerkannt.

Referenzen

  • Gutachten zu einer Grundschaltung bei mechanischem Stellwerk

    Im Rahmen einer Umbaumaßnahme in einem Bahnhof wird ein Reisendenüberweg errichtet. Dadurch ist es nötig, am Einfahrsignal einen zusätzlichen Geschwindigkeitsanzeiger (Zs3 Kennziffer „2“) als zuschaltbare, elektrische Variante an einem mechanischen Signal zu planen.

    Die Grundschaltung und der zugehörige Sicherheitsnachweis sind gutachtlich zu bewerten. Zielstellung für das Gutachten ist die Feststellung, dass die Grundschaltung, nach der die Anschaltung des Zs3 erfolgt, für die Anwendung geeignet ist.

  • Sicherheitsnachweis und Begutachtung einer Lösung zur Einbindung der BÜ-Abhängigkeiten in die Stellwerkstechnik

    Im Bahnhof Meppen befinden sich vier Einschaltstellen für einen Bahnübergang, welche fahrstraßenabhängig wirksam geschaltet werden müssen. Dabei besteht eine Schnittstelle zwischen einem mechanischen Stellwerk und einer modernen Bahnübergangssicherungsanlage, deren Funktionalität unter Verwendung von Relaisschaltungen realisiert wird. Die bestehenden Grundschaltungen werden für den Anwendungsfall Meppen modifiziert.

    Im Rahmen des Projektes werden die Anwendungsschaltungen der sicherheitlichen Bewertung unterzogen und begutachtet. Der Sicherheitsnachweis wird gemäß technischen Grundsätzen für die Zulassung von Sicherungsanlagen Mü 8004 geführt.

  • Gutachten zu einer Fahrstraßenanpassung

    Im Bahnhof Doberlug-Kirchhain wird eine lückenlose Gleisfreimeldung nachgerüstet und die Signalsteuerungen in einem mechanischen Stellwerk auf die Tastensteuerungen umgerüstet.

    In diesem Zusammenhang wird eine Grundschaltung für die Anpassung des mechanischen Stellwerks angewandt. Gegenstand des Projektes ist die Erstellung eines Gutachtens zur Anwendung der Grundschaltung sowie zum zugehörigen Sicherheitsnachweis.

Aufgabe

Plan- und Abnahmeprüfungen dienen der Überwachung der im Rahmen von Bauvorhaben erstellten Planungen und Projekten.

Diese Prüfungen dienen der Bewertung, ob ein Bauvorhaben der Gesetzlichkeit entspricht. Somit werden sowohl die Einhaltung der anerkannten Regeln der Technik sowie das Nichtvorhandensein sicherheitsrelevanter Mängel evaluiert.

Lösung

Neben den etablierten Prüfverfahren werden auch neutralitätswahrend individuelle Prozeduren kundenorientiert realisiert.

Das Ergebnis der Prüfungen wird in Form eines Prüfberichtes oder Gutachtens dargelegt.

Unsere Kompetenz

Die Inspektoren der Inspektionsstelle CKBIS verfügen über eine langjährige und tiefgreifende Expertise zu Komponenten der Leit- und Sicherungstechnik und speziell zum methodischen Vorgehen bei Plan- und Abnahmeprüfungen

Die sachverständigen Tätigkeiten werden vom Eisenbahn-Bundesamt, den Landesbevollmächtigten für Bahnaufsicht, sowie von Technischen Aufsichtsbehörden und Gerichten im In- und Ausland anerkannt.

Referenzen

  • Planprüfungen nach BOStrab

    Gegenstand des Projekts sind Planprüfungsleistungen nach § 60 BOStrab für die Stuttgarter Straßenbahnen.

    Zu unseren Tätigkeiten gehört die Planung und Durchführung der Planprüfung für PT 1 und PT 2 bei mehreren Bauzuständen.

  • Planprüfung der ETCS-Streckenausrüstung

    Im Zusammenhang mit der Einführung von ETCS in Dänemark wird auf der Strecke Niebüll – Süderlügum – Grenze Deutschland/Dänemark die dänische Zugbeeinflussungstechnik durch ETCS Level 1 LS ersetzt. Gleichzeitig wird die Streckengeschwindigkeit erhöht.

    Gegenstand des Projekts ist die Durchführung von verschiedenen Planprüfleistungen.

  • Planprüfung PT1 für ETCS

    Im Zuge der des Projekts Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe – Basel wird die ETCS-Ausrüstung im Rangierbahnhof Basel Bad erweitert.

    Die Inspektionsstelle CKBIS übernimmt dabei die Planprüfungsleistungen.

Aufgabe

Für ein wirksames Sicherheitsmanagement im Eisenbahnverkehr ist neben der Erstellung von klassischen proaktiven Risiko- und Sicherheitsanalysen auch die Auswertung von Ereignisdaten von großer Bedeutung. Hauptaufgabe der Unfalluntersuchung ist die Ermittlung von Unfallursachen, um eine Ableitung von Sicherheitsempfehlungen zu ermöglichen. Darüber hinaus kann es notwendig sein, Auswirkungen eines Unfalls auf die Sicherungstechnik zu bestimmen und monetär zu definieren.

Lösung

Unabhängige, wissenschaftliche Betrachtungen von Bahnbetriebsunfällen, ihrer Ursachen sowie ihrer Folgen können zum einen eine Sicherheitserhöhung für bestehende Anlagen und Tätigkeiten bewirken, zum anderen können sie die monetären Auswirkungen der Bahnbetriebsunfälle definieren.

Im Rahmen eines Gutachtens werden z. B. die Ursachenermittlung, die Berechnung der Schadensbeseitigungskosten des Bahnbetriebsunfalls oder die kausale Wirkungskette von der Inspektionsstelle CKBIS unabhängig erstellt.

Unsere Kompetenz

Die Inspektoren der Inspektionsstelle CKBIS verfügen über eine langjährige und tiefgreifende Expertise in der Leit- und Sicherungstechnik und speziell bei der Durchführung von Sicherheitsanalysen ebendieser Systeme. Verschiedene Werkzeuge werden dafür eingesetzt.

Referenzen

  • Gutachten zur Ermittlung einer Entgleisungsursache mit geringem Sachschaden

    Zum Verursacher einer Entgleisung, durch Umlaufen einer Weiche unter der rangierenden Einheit bestehen unterschiedliche Ansichten: Eisenbahnverkehrs- oder -infrastrukturunternehmen. Die Inspektionsstelle CKBIS wurde beauftragt ein Gutachten zur Untersuchung des Unfallhergangs zu erstellen. Dazu sind vorhandene Unterlagen auszuwerten, die stellwerkslogischen Wirkzusammenhänge des Relaisstellwerks zu analysieren und das Ereignis vor Ort nachzustellen. Die Begutachtung erfolgt unter Berücksichtigung möglicher Szenarien, um betriebstechnologische, sicherungstechnische und externe Einflussfaktoren vollumfänglich zu berücksichtigen.

    © AdobeStock/ON-Photography

  • Unfallgutachten zum Bahnbetriebsunfall in Hosena

    Am 26.07.2012 ereignete sich in Hosena ein Bahnbetriebsunfall, beim dem zwei Güterzüge zusammenstießen und das mechanische Stellwerk W3 vollkommen zerstört wurde.

    In einem unabhängigen wissenschaftlichen Gutachten erfolgt die Bewertung der Aufwendungen für die eisenbahnsicherungstechnischen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit. Dabei werden der LST-Zustand vor dem Unfall, die verschiedenen Bauzustände und die Planungsunterlagen für das zukünftige ESTW analysiert. Beim Ansatz für die Berechnung der Schadenbeseitigungskosten wird auf dem Wege der Plausibilitätsprüfung festgestellt, inwieweit die ausgeführten Maßnahmen zur Schadenbeseitigung erforderlich waren.

  • Gutachten zur Schadenfeststellung nach einem Unfall

    Zu einem Bahnübergangsunfall wird ein Gutachten zur Bewertung der Schadensbeseitigungsmaßnahen nach Beschädigung der Bahnanlagen durchgeführt. Dabei gilt es sowohl die Unfallursache als auch die nachfolgenden Maßnahmen zur Wiederherstellung des Bahnbetriebs zu analysieren.

Aufgabe

Bei veränderten und neuen sicherheitsrelevanten Systemen im Bahnbereich ist die Anwendung der CENELEC-Normen verpflichtend. Dies gilt speziell für Komponenten der Sicherungstechnik, wobei der Nachweis einer normenkonformen Entwicklung und Zertifizierung erbracht werden muss.

Bei der Beurteilung auf Normenkonformität und der anschließenden Zertifizierung werden die Gesamtsystementwicklungen (DIN EN 50126), Softwareentwicklungen (DIN EN 50128) sowie Hardwareentwicklungen (DIN EN 50129) überprüft.

Lösung

Unser umfassendes Leistungsspektrum in diesem Kompetenzfeld wird je nach Kundenwunsch gestaltet. Wir stellen u. a. die benötigten Lebenszyklusdokumente für die Zertifizierung des Gesamtsystems auf. Alternativ kann eine unterstützende Beratung zur Dokumentenerstellung angeboten werden.

Überdies erfolgt eine begleitende Verifikation phasenbezogener Ergebnisse nach DIN EN 50126. Unterstützt durch Inspektionen des Entwicklungs- und Fertigungsprozesses kann anschließend eine SIL-Zertifizierung erstellt werden.

Das im Ergebnis ausgestellte Zertifikat ermöglicht eine Anerkennung durch nationale Aufsichtsbehörden.

Unsere Kompetenz

Die Inspektoren der Inspektionsstelle CKBIS verfügen über eine langjährige und tiefgreifende Expertise im Verifizierungsprozess.

Bei der Zertifizierung wird eine unabhängige Begutachtung gewährleistet.

Referenzen

  • Zertifizierung eines Bahnsteigtürsystems

    Bei den Metrolinien 5 und 17 in São Paulo werden Bahnsteigtüren nachgerüstet. Diese verhindern, dass Fahrgäste am Bahnsteig unbeabsichtigt in den Gleisbereich oder bei Monorail-Systemen in die Tiefe stürzen können. Für die Interaktion zwischen Fahrzeug und Bahnsteigtür sind funktionale Sicherheitsanforderungen vorhanden. Der Sicherheitsnachweis ist nach den europäischen Normen für RAMS zu führen.

    Wir begleiten diesen Prozess aktiv und beraten Betreiber und Systemlieferanten. Darüber hinaus führen wir die Risiko- und Sicherheitsanalyse durch. Die daraus resultierende SIL 3-Auswahl wird durch unsere eigenen unabhängigen Experten verifiziert.

    Die ausgearbeiteten, verifizierten und validierten Dokumente werden anschließend gemäß EN 50126 begutachtet und ein Zertifikat darüber ausgestellt.

  • Zertifizierungsprozess für Bahnübergangssicherungsanlagen

    Im Rahmen einer Systemadaption eines bestehenden Bahnübergangssystems wird der Systemlieferant unterstützt. Neben der Erstellung diverser Dokumente erfolgt die lebenszyklusbegleitende Verifizierung aller Dokumente, welche für den Zertifizierungsprozess nach EN 50126 notwendig sind. Zudem wird der Risikoanalyseprozess der ersten Entwicklungsphasen realisiert.

  • Zertifizierungsprozess für elektronisches Rückspiegelsystem

    Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses nach EN 50126 wurden die erstellten Entwicklungsdokumente durch unsere Experten unabhängig verifiziert und abschließend ein Sicherheitsgutachten erstellt.